Ehestorfer Heuweg wieder frei!

Ehestorfer Heuweg wieder frei!.

Vollsperrung wird am 20. November aufgehoben.

Diese Nachricht lässt unzählige Herzen von Verkehrsteilnehmern vor Freude höherschlagen: Der Ehestorfer Heuweg soll ab dem 20. November 2018 wieder frei befahrbar sein. Am Morgen des 8. November trudelte eine E-Mail des PK 47 beim RUF mit folgendem Wortlaut ein. “Die umfangreichen Leitungsarbeiten, die eine Vollsperrung des Ehestorfer Heuweges erforderten, sind beendet. Es wird jetzt die Verkehrssicherheit für die Fußgänger und Radfahrer wieder hergestellt. Daher wird die Vollsperrung des Ehestorfer Heuweges am 20.11.2018 wieder aufgehoben. Die weiteren Arbeiten können dann unter halbseitiger Fahrbahnsperrung mit Regelung einer Baustellenlichtsignalanlage durchgeführt werden.“ Die Vollsperrung des Ehestorfer Heuweges seit dem 20. August bei gleichzeitiger Sperrung anderer Straßen wie beispielsweise dem Ehestorfer Weg hatte zu massiven Staus in Harburg und im Umland geführt. Zudem beklagten Gewerbetreibende in der Region empfindliche Umsatzeinbußen. Anwohner kritisierten eine miserable Informationspolitik seitens der zuständigen Wirtschaftsbehörde. Die Pressestelle der Wirtschaftsbehörde lieferte ein Abbild des schlechten Managements der Angelegenheit – sie war auch nach mehrmaliger Rückfrage nie richtig im Bilde. Auf höchster Ebene beratschlagten der ehemalige Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch und der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann über den Fall. Auf unterer Ebene hatte sich schnell die AfD konkret der Thematik angenommen. Die Aufhebung der Sperrung 2018 will die AfD als ihren Teilerfolg verbuchen: „Ohne den politischen Druck, den wir mit unserem Dringlichkeitsantrag ausgeübt haben, hätte sich noch nichts geändert“, freut sich der verkehrspolitische Sprecher der AfD-Bürgerschaftsfraktion, Detlef Ehlebracht. Zudem habe man die Öffentlichkeit erregt, beispielsweise durch einen Informationsstand in der Neugrabener Fußgängerzone oder auch durch das Verteilen von Flugblättern in der Umgebung des Ehestorfer Heuwegs. Die Behörde setze jetzt alles dran, dem AfD-Antrag in der nächsten Bürgerschaftssitzung nicht zustimmen zu müssen, befürchtet Ehlebracht. „Aber wir bleiben dran. Denn die neunmonatige Sperrung im kommenden Jahr ist und bleibt nicht hinnehmbar“, betonte Ehlebracht.
Zuvor hatten in einer Anfrage vom 21. September die AfD-Abgeordneten Ulf Bischoff, Ludwig Bodó und Harald Feineis dem Bezirksamt Harburg Fragen nach Planungsdauer, Informationen für Anwohner und Gewerbetreibende und Verantwortlichkeit gestellt. Diese Anfrage galt einer Informationsveranstaltung des Landesbetriebes Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) am 10. September sowohl zur aktuellen Sperrung 2018 als auch für die Vollsperrung von März bis Dezember 2019. Nach rund sechs Wochen lag die Antwort vor. Die AfD zeigte sich enttäuscht. „Die Antworten sind unvollständig und zum Teil einfach frech“, meint der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion in Harburg, Harald Feineis. So habe man beispielsweise auf die Frage, inwiefern die Behörde einplane, dass Kiekeberg-Museum, Wildpark und sämtliche betroffenen gastronomischen Betriebe Pleite gehen könnten, mindestens aber enorme finanzielle Einbußen hinnehmen müssten, lapidar geantwortet, „es wird versucht, die besonderen Belange des Umfeldes bestmöglich (…) zu berücksichtigen, um die Einschränkungen der Anlieger (…) auf das notwendige Minimum zu reduzieren“. Dazu Feineis: „Was bedeutet denn hier „ein notwendiges Minimum“, wenn ich als Gastronom über Monate nicht einen einzigen Gast mehr bekomme, weil die Zuwegung weiträumig abgesperrt ist?“ Auf die Frage, warum nicht im 24-Stunden-Betrieb gearbeitet werde, habe die Behörde angeführt, dass „die Belange der Anwohner“ und „die Berücksichtigung des Lärmschutzes für die Bevölkerung” zu beachten seien. „Das ist lächerlich“, so der AfD-Politiker, „die scheren sich doch auch aktuell nicht um die Nöte der Anwohner“.
Knapp 14 Millionen Euro solle die Baumaßnahme Ehestorfer Heuweg insgesamt kosten. Privatinsolvenzen und diverse zusätzliche Kosten, die von Anwohnern gewuppt werden müssen, außen vor. Dafür habe sich die Behörde nicht zuständig erklärt, gibt Feineis die Antwort der Behörde wieder. Auf AfD-Anfrage, ob es bereits Beschwerden gegeben habe, habe es lapidar geheißen: „Den LSBG haben Anfragen zu der Maßnahme erreicht, welche aber nicht statistisch erfasst wurden“, so Feineis. Die Projektierungskosten belaufen sich bisher auf rund 870.000 Euro, hätte laut Feineis die Behörde bekannt gegeben. Auch habe es bereits vor Jahren eine Machbarkeitsstudie gegeben. „Und was ist das Ergebnis, echauffiert sich die AfD: „Eine desaströse Straßensperrung, bei der die Behörde jetzt plötzlich auf die Idee kommt, eine Öffnung der Baustelle als Einbahnstraße am Wochenende zu prüfen“. Genauso wie die AfD will auch die FDP die Vollsperrung des Ehestorfer Heuweges 2019 nicht hinnehmen.
Die beiden FDP-Wahlkreiskandidaten für die Bezirksversammlungswahlen 2019 aus Neugraben-Fischbek, Günter Rosenberger und Ralf Kempgen, haben am Ehestorfer Heuweg genau nachgemessen. Der Bauingenieur Rosenberger dazu: “Die FDP Süderelbe hält eine halbseitige Sperrung des kompletten Ehestorfer Heuwegs während der Bauarbeiten für möglich. Im Bereich von der B73 bis zur Rudolf Steiner Schule beträgt der Straßenquerschnitt knapp über 11 m. Weiter oben verringert sich die Breite auf 9,50 m. Daher halten wir eine einseitige Sperrung von der B73 bis zur Schule für PKW und LKW für möglich und ab der Schule bis zur Landesgrenze nur für PKW-Verkehr.